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Der RSPO – Nachhaltiges Palmöl?


Geschrieben von umweltblick am .

Der RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) steht für den „Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl“ und wurde 2004 gegründet, um die Produktion von Palmöl nachhaltiger zu gestalten. Versprochen wird, dass mittels der Vergabe von Zertifizierungen, die ökologischen und sozialen Bedingungen unter denen Ölpalmen angebaut werden gut sind.

Die Idee eines runden Tisches ist grundsätzlich ein Schritt in die richtige Richtung. Jedoch sieht die Realität ganz anders aus und der RSPO trägt nicht dazu bei, die verbleibenden Regenwälder, insbesondere die in Indonesien, zu schützen.

Die Mehrheit der RSPO-Mitgliedern bilden vorrangig die Palmölproduzenten. Diese verhindern die strengen Kriterien zum Schutz und für Nachhaltigkeit, gegen die sich die Umwelt- und Sozialverbände, die mit am runden Tisch sitzen, kaum durchsetzen können. Deswegen sind die aktuellen Kriterien weniger als ein Minimum von dem was erforderlich wäre. Zudem erlaubt die RSPO weiterhin den Einsatz gefährlicher Pestizide, die Mensch und Umwelt zunehmend vergiften und schädigen. 

Greenpeace kritisiert die Kriterien für diese „nachhaltige“ Palmölproduktion daher als zu schwach, denn selbst gegen die schwachen Standards verstoßen RSPO-Mitglieder regelmäßig, wie in einem aktuellen Bericht von Greenpeace zu lesen ist.  Weiterlesen bei Greenpeace

Genauso sieht es auch die Umweltschutzorganisation ROBIN WOOD. Die bereits vor einigen Jahren über die RSPO berichtete und diese stark kritisierte. Denn die Palmölproduzenten nutzen die RSPO  als „grünes“ Deckmäntelchen, während sie weiterhin Regenwälder zerstören und auf geraubtem Land ihre Monokulturen betreiben.
Weiterlesen bei ROBIN WOOD

POIG – Hersteller und Händler gegen schmutziges Palmöl

Seit 2014 setzen sich einige Unternehmen, die Palmöl in ihren Produkten verarbeiten oder palmölhaltige Produkte vertreiben für eine nachhaltigere Palmölproduktion ein. Sie unterstützen die Ziele der Palmoil Innovation Group (POIG), einem Netzwerk von Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen, die sich zu strengen Kriterien für die Palmölproduktion verpflichtet haben. In Deutschland gehören u. a. die REWE Group und Edeka zu den Unterstützern der POIG.

Ein Ziel des Netzwerkes ist es, die Palmölproduktion von der Zerstörung von Regenwäldern und Torfmooren in Indonesien sowie von sozialen Konflikten zu entkoppeln. Dabei baut die POIG auf die Struktur und die Kriterien des RSPO auf, geht aber deutlich darüber hinaus, um die bestehenden Defizite des RSPO zu beheben. (Quelle: Greenpeace)

Kooperativen und Nachhaltigkeit

Palmöl nachhaltig und sozial gerecht anzubauen ist möglich. Dies haben inzwischen Kooperativen, die aus Zusammenschlüssen von Kleinbauern bestehen, erwiesen. Insbesondere Händler und Hersteller, die ihre Produkte in Bioläden vertreiben sind hier federführend. Viele Hersteller haben bereits vor Jahren Palmöl aus ihren Zutatenlisten verbannt. Der Kauf von Produkten die fair und nachhaltig gehandelt werden sind grundsätzlich vorzuziehen, da Sie so die Kleinbauern in Ihrer Lebensgrundlage unterstützen.

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