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Die Palmöl-Deklarationen

Verstecktes Palmöl in Haushalts- und Reinigungsmitteln sowie in Kosmetika

Herauszufinden, ob Kosmetika oder Reinigungsmittel Zutaten enthalten, die aus Palmöl hergestellt wurden, ist nicht einfach. Denn diese werden vorwiegend zur Herstellung von Emulgatoren oder Tensiden (Derivate) verwendet. In den Produktinformationen wird deshalb nicht das Wort „Palmöl“ angegeben, sondern Bezeichnungen wie z. B. „Sodium Lauryl Sulfoacetate“, „Cetyl Palmitate“ oder „Pflanzenöl“. Wobei diese Zutaten meistens aus Palmöl hergestellt werden, jedoch nicht immer.

Die Herkunft wissen letztendlich nur die Einkäufer der Firmen, welche die Derivate hergestellt haben. Die folgende Liste soll Ihnen etwas mehr Klarheit geben, welche Zutaten/Derivate mit Palmöl hergestellt wurden. Die Zutaten bei denen Palmöl immer Verwendung findet, sind mit einem Sternchen (*) versehen. Die Liste ist nicht vollständig, da durch die Weiterverarbeitung von Palmöl immer wieder Zusammensetzungen mit neuen Namen entstehen.

1. Der Palmöl-Schnellcheck

Meist aus Palmöl gewonnene Inhaltsstoffe: Wenn Sie folgende Vorsilben oder Wortteile in einer Inhaltsliste finden, wurden die entsprechenden Substanzen mit hoher Wahrscheinlichkeit aus Palmöl oder unter Beteiligung von Palmöl hergestellt:
capr-, cet-, cetear-, cetyl-, coc-, coco-, glycer-, laur-, linol-, myrist-, ole-, stear-

Die Palmöl-Deklarationen können Sie als Broschüre – auch für die Hosentasche – herunterladen.

2. Inhaltsstoffe, die Palmöl enthalten können

In Haushaltsprodukten, Reinigungsmitteln und Kosmetika. Stand Februar 2018
Die folgende Liste ist eine Kooperation zwischen Robin Wood e.V., ecodevelop und Umweltblick. Die Inhalte finden Sie auch in dem Robin Wood-Bildungsmaterial „Leben statt Lifestyle“, das Sie auf der Webseite von Robin Wood bestellen können.
Die mit * Sternchen gekennzeichneten Stoffe werden immer aus Palmöl hergestellt bzw. enthalten Palmöl oder Palmöl-Bestandteile. Die Liste läßt sich auf Smartphones darstellen und kann als Einkaufshilfe genutzt werden. Die Broschüre "Deklarationen von Palmöl" können Sie hier herunterladen (PDF-Datei)

  1. Arachmide MEA (MEA = Monoethanolamid; Siehe auch Isostereamid DEA)
  2. Ascorbyl Palmitate
  3. Butyl Stearate
  4. Calcium Oleyl Lactylate
  5. Caprate (Ester und Salze der Caprinsäure)
  6. Capric Acid (Caprinsäure – eine der Fettsäuren in Palmöl und anderen Pflanzenölen)
  7. Caprylate (Ester und Salze der Caprylsäure)
  8. Capric Triglyceride
  9. Capryl Glucoside
  10. Caprylic Acid (Caprylsäure – eine der Fettsäuren in Palmöl und anderen Pflanzenölen)
  11. Caprylic Triglyceride
  12. Caprylyl Glucoside
  13. Caprylyl Glykol
  14. Cetearyl Alcohol
     
    (Mischung aus Cetyl- und Stearyl-Alkohol)
  15. Cetearyl Glucoside
  16. Ceteth
  17. Cetyl Acetate
  18. Cetyl Alcohol
  19. Cetyl Lactate
  20. Cetyl Palmitate
  21. Coconut Butter Equivalent (CBE)
  22. Coconut Butter Substitute (CBS)
  23. Decyl Oleate
  24. Dicaprylyl Ether
  25. Disodium Lauryl/Laureth Sulfosuccinate
  26. Distearate
  27. Dodecyl Alcohol/Dodecanol
  28. Dodecyl Sulphate (auch SDS oder NaDS)
  29. *Elaeis Guineensis
  30. Emulsifiers (E471 bis E 477)
  31. 31 Emulsifying Wax
  32. Ethyl Lauroyl Alginate
  33. Fatty Alcohol Sulphate
  34. Fatty Acid Esters of Glycerol
     
    (Säureester von Mono- und Di- Glyceriden von Speisefettsäuren; E 472)
  35. Fatty Acid Methyl Esters Ethoxylate
     
    (Etoxylierte Ester und Salze der Fettsäuren [E 431 bis E 436], z.  B. Polyoxyethylen-sorbitan-monolaurat/-monostearat/-monopalmitat)
  36. Fettsäureglycerid
  37. Glycerin (engl. Glycerol)
  38. Glycerinfettsäureester (Glycerinester/Polyglycerinester von Speisefettsäuren; E 475)
  39. Glyceryl Caprylate
  40. Glyceryl Laurate
  41. Glyceryl Myristate
  42. Glyceryl Oleiate
  43. Glyceryl Palmitate
  44. Glyceryl Stearate
  45. Glycerol Tricaprylate
  46. Glycol Stearate (Ester aus Stearinsäure und Ethylenglycol)
  47. Hexyl Laurate
  48. *Hydrated Palm Glycerides/
    *Hydrated Palm (Kernel) Glycerides
  49. Hydrogenated Vegetable Oil
  50. *Hydrogenated Palm Glycerides/
    *Hydrogenated Palm (Kernel) Glycerides
  51. Isopropyl Octyl Palmitate
  52. Isopropyl Isostearate
  53. Isoamyl Laurate
  54. Isostearate
  55. Isostearamide DEA
     (DEA = Diethanolamin ist KEIN Palmöl-Derivat, wird aber vielen Palmölderivaten zugesetzt; dient der ph-Wert-Einstellung und als Weichmacher, ist gesundheitsschädlich; schleimhautreizend, krebserregend)
  56. Isostearyl Alcohol
  57. Laurate (Ester und Salze der Laurinsäure, z.B. Isoamyl Laurate)
  58. Lauramide
  59. Lauramine Oxide
  60. Lauric Acid 
  61. (Laurinsäure – eine der Fettsäuren in Palmöl und anderen Pflanzenölen)
  62. Lauroyl Lysine
  63. Lauroyl Sarcosine
  64. Lauryl Betaine
  65. Lauryl Glucoside
  66. Lauryl Lactate
  67. Lauryl Sulfate
  68. Linoleic Acid (Linolsäure – eine der Fettsäuren in Palmöl und anderen Pflanzenölen)
  69. Linoleate (Ester und Salze der Linolsäure)
  70. Magnesium Stearate
  71. Mono- und Diglyceride von Speisefettsäuren (oft als Fettsäureglycerid bezeichnet)
  72. Myristic Acid
    (Myristinsäure – eine der Fettsäuren in Palmöl und anderen Pflanzenölen)
  73. Myristate (Ester und Salze der Myristinsäure)
  74. Myristol
  75. Myristyl Alcohol
  76. Myristyl Myristate
  77. Oleamide
  78. Oleate (Ester und Salze der Oleinsäure)
  79. Oleic Acid/Oleinsäure (Oleinsäure = Ölsäure – eine der Fettsäuren in Palmöl und anderen Pflanzenölen)
  80. Oleyl Betaine
  81. Palmitic Acid
  82. *Palm Kernel Oil (Palmkernöl)
  83. *Palm Kernel Amid MEA
  84. *Palm Olein (Kurzform für Ölsäure aus Palmöl)
  85. *Palmöl
  86. *Palm Sterine
  87. *Palmate (Palmat = Palmölsäure; Gemisch isolierter Palmöl-Fettsäuren, z.B. Sodium Palmate)
  88. Palmitate (Ester und Salze der Palmitinsäure)
  89. Palmitinsäure/Palmitic Acid (eine der Fettsäuren in Palmöl und anderen Pflanzenölen)
  90. Palmitoyl Myristyl ...
  91. Palmitoyl Oxostearamide
  92. Palmitoyl Oligopeptide
  93. Palmitoyl Tetrapeptide-3
  94. *Palm Kernelate (Palm-Kernölsäure)
  95. *Palmkernöl
  96. Peptide Complex
  97. Pflanzenfett/pflanzliches Fett
  98. Pflanzenöl/pflanzliches Öl
  99. Polyglyceryl Caprate
  100. Polyglyceryl Laurate
  101. Propylene Glycole Laurate
  102. Propylene Glycol Stearate
  103. Propylenglycolester von Speisefettsäuren (E 477)
  104. Sodium Cetearyl Sulfate
  105. Sodium Coco Sulfate („Coco“ bezeichnet besonders kurzkettige Fettsäure-Verbindungen, die in Kokosöl häufig sind, aber auch in Palmöl)
  106. Sodium Dodecyl Sulfate
  107. Sodium Isostearoyl Lactylate
  108. Sodium Lauroyl Lactylate
  109. Sodium Laureth Sulfate
  110. Sodium Lauryl Sulfoacetate /SLSA
  111. Sodium Lauryl Sulfate
  112. *Sodium Palmate
  113. *Sodium Palm Kernelate
  114. Sodium Stearoyl Glutamate
  115. Sorbitan Caprylate
  116. Sorbitan Monostearate (E 491, E 492)
  117. Sorbitan Monolaurate (E 493)
  118. Sorbitan Monooleate (E 494)
  119. Sorbitan Monopalmitate (E 495)
  120. Stearalkonium Chloride
  121. Stearamide MEA
  122. Stearamidopropyl Dimethylamine
  123. Stearate (Stearat, Ester und Salze der Stearinsäure)
  124. Steareth
  125. Steareth Sulfate
  126. Stearin
  127. Stearic Acid/ Stearinsäure (eine der Fettsäuren in Palmöl und anderen Pflanzenölen)
  128. Stearoyl Sarcosine
  129. Stearyl Alcohol
  130. Stearyl Dimethicone Sorbitan Tristearate (E 436)
  131. Stearyl Ether
  132. Stearyl Heptanoate
  133. Stearyl Tartrat (E 483)
  134. Sucrose Laurate
  135. Tricaprylin
  136. Trimethylenglycol (1,3-Propandiol; wenn es durch Vergärung von Glycerin hergestellt wurde)
  137. Tristearin
  138. Vegetable Oil/Vegetable Fat (hoher Anteil an gesättigten Fettsäuren = meistens Palmöl)
  139. Zink Stearate
  140. Zuckerester von Speisefettsäuren (E 473)
  141. Zuckerglyceride (E 474)
  142. Zuckertenside
    (sind aus Kohlenhydraten und Fettsäuren oder Fettalkoholen zusammengesetzt; die Fettsäure-/Fettalkohol-Komponente stammt in der Regel aus Palmöl)

3. Hintergründe zu einigen wichtigen Inhaltsstoffen

Hier finden Sie eine Übersicht der wichtigsten Inhaltsstoffe, die in der oben genannten Liste aufgeführt sind.

A. GLYCEROL (DT. GLYCERIN)

Siehe Liste Nr. 37

Glycerin ist ein dreiwertiger Alkohol, der in allen natürlichen Fetten und Ölen vorhanden ist. Es ist die unveresterte Form der Fettsäuren. Künstlich hergestellt wird Glycerin durch Verseifen (Hydrolyse der Fettsäure-Ester) von tierischem oder pflanzlichem Öl. Glycerin ist für die Lebensmittel-, Reinigungsmittel- und Kosmetikindustrie ein wahrer Tausendsassa: Es ist hygroskopisch, das heißt, es hält Feuchtigkeit fest (Feuchthaltemittel z. B. in Backwaren). Es ist gelförmig, das heißt, es schafft eine angenehme Konsistenz (z. B. in Shampoos). Es ist ein guter Emulgator, da es in Wasser nur einen fast unmerklichen feinen Film bildet. In Kosmetika und Körperpflegeprodukten eingesetzt, macht es die Haut weich, geschmeidig und elastisch. Es legt sich auf sie wie ein Schutzfilm gegen Austrocknung und Irritationen.

Obwohl Glycerin ein solch vorteilhaftes Massenprodukt ist, gibt es in Verbindung mit Palmöl ein gravierendes Problem, und zwar durch die Wegbereitung des Biodiesels durch die selbst ernannten „Grünen Visionäre“ der 1990er Jahre. Biodiesel ist nämlich ein Fettsäuremethylester, der durch Umesterung von Fettsäuren durch Methanol entsteht – also durch den Ersatz von Glycerin in der Fettsäure durch Methanol. Mit jeder Tonne Biodiesel entstehen so zwangsläufig 100 Kilogramm Glycerin.

Seit etwa 20 Jahren boomt Biodiesel, und seitdem ist Glycerin im Überfluss vorhanden. Dies hat zu einer starken Preissenkung von Glycerin geführt. Bisher wird nur ein Teil des anfallenden Glycerins nachgefragt und verkauft, der Rest muss als Industrieabwasser entsorgt oder verbrannt werden. Das ist für die Biodieselhersteller teuer. Diese haben also ein großes Interesse an einem steigenden Absatz von Glycerin, was zu Dumpingpreisen führt.

Seit jedes Jahr immer mehr billiges Palmöl (statt vorher vor allem Rapsöl) zu Biodiesel verarbeitet wird, verstärkt sich die beschriebene Abwärtsspirale des Glycerinpreises. Die Folge: Die gesamte Lebensmittel- und Kosmetikbranche bedient sich des preiswerten, konventionellen Glycerins aus der Herstellung von Biodiesel aus Palmöl – nicht zuletzt auch die meisten Naturkosmetikhersteller. 

Der Protest von VerbraucherInnen gegen diese Praxis ist bisher ausgeblieben. Das hilft nicht zuletzt dem Absatz von „Lifestyle-Produkten“ wie Naturkosmetika; denn Glycerin hat in diesen Produkten einen sehr hohen Anteil. Der billige Basisrohstoff gibt den Firmen die Möglichkeit, die bereits verhältnismäßig große Gewinnmarge ihrer Produkte weiter zu erhöhen (siehe auch Arbeitsblatt 1- Leben statt Lifestyle von Robin Wood: Kontrollierte Naturkosmetik).

 

B. PALMITIC ACID (DT. PALMITINSÄURE), PALMITATE

Siehe Liste Nr. 87 + 88

Palmitinsäure ist eine gesättigte Fettsäure und in vielen Lebewesen ein Haupt-Zwischenprodukt des Stoffwechsels, aus dem alle anderen Fettsäuren für den Aufbau von Fettreserven in Form von Glyceriden hergestellt werden. Sie ist an die alkoholische Form von Vitamin A (=Retinol) gebunden und stabilisiert das Vitamin A in Milch. 

Die oft getroffene Aussage, Palmitinsäure (und Palmitate) seien mit Sicherheit aus Palmöl, ist falsch. Palmitinsäure wird lediglich so bezeichnet, weil sie bei ihrer Entdeckung 1840 durch Edmond Frémy aus der Ölpalm-Frucht isoliert wurde. Viele andere pflanzliche und tierische Fette enthalten auch Palmitinsäure (z. B. Butterfett enthält 29 % Palmitinsäure). Da allerdings Palmöl von allen Pflanzenölen den größten Prozentsatz an Palmitinsäure enthält (ca. 44  %; zum Vergleich: Kakaobutter 23  % bis 30  %), wird diese heutzutage meistens aus Palmöl gewonnen.

Palmitate (singular: engl. palmitate/ dt. Palmitat) sind die Salze und Ester der Palmitinsäure. Für die Anwendung in Kosmetika ist der Isopropylester der Palmitinsäure (Isopropyl Palmitate) ein Allroundtalent: Er wirkt als Lösungsmittel und ist antistatisch, bindend, macht die Haut geschmeidig und glatt, verringert oder hemmt den Grundgeruch oder -geschmack eines Produkts und dient der Parfümierung der Haut. Gekoppelt an Retinol wird Palmitat gegen vorzeitige Alterung und Austrocknung der Haut eingesetzt, da es die Zellteilung reguliert. Ein hoher Anteil an Isopropyl Palmitate in Hautpflegeprodukten kann allerdings verschlossene Poren und damit Akne und Mitesser verursachen. Eine alkoholische Kalium Palmitat-Lösung ergibt Schmierseife.

Ascorbyl Palmitate (dt. Ascorbyl Palmitat): Diese an Palmitat gebundene Form des Vitamin C ist im Gegensatz zum ungebundenen Vitamin C (Ascorbinsäure) fettlöslich und kann somit die Zellmembran passieren, um in der Zelle antioxidativ zu wirken. Gesundheitsexperten schlagen eine kombinierte Einnahme von Vitamin C und Ascorbyl Palmitate vor, um einen optimalen Gesundheitseffekt zu erzielen. Es agiert synergetisch mit anderen Antioxidanzien wie z. B. Vitamin E. Ascorbyl Palmitate wird in Kosmetika, Medikamenten und Lebensmitteln als Konservierungsmittel verwendet. In Kombination mit den Aminosäuren Lysin und Prolin kann es der Arterienverkalkung entgegenwirken oder diese sogar rückgängig machen. Ascorbyl Palmitate kann auch gegen Krebszellen eingesetzt werden: Durch die Produktion von Kollagen im Zwischenzellgewebe werden die Krebszellen „eingemauert“.

 

C. Sodium Laureth Sulfate (dt. Natrium-Laureth-Sulfat)

Siehe Liste Nr. 108

Sodium Laureth Sulfate wird durch die Ethoxylierung des potenziellen Palmöl-Derivats Dodecanol hergestellt. Es ist ein starkes anionisches Tensid. Durch seine schäumende Eigenschaft wird es in vielen Körperpflegeprodukten und Zahnpasten verwendet, aber auch zur Herstellung von Schaumbeton. Es gilt allerdings als hautreizend und austrocknend, da es mit den Proteinbausteinen der Hautzellen reagiert. Bei der Herstellung mit Hilfe von Schwefeltrioxid entsteht gesundheitsschädliches Dioxan.
Außerdem kann es in Shampoos und Reinigungsmitteln durch die Reaktion mit anderen Inhaltsstoffen zur Bildung von krebserregenden Nitraten und Dioxinen beitragen. Deshalb ist es für Naturkosmetika nicht zugelassen. Es ist aber das am häufigsten eingesetzte Tensid in konventionellen Körperpflegeprodukten, weil es sehr billig herzustellen ist.

Alternative Begriffe oder enge Verwandte sind z. B. Sodium Lauryl Sulfate, Ammonium Lauryl Sulfate, Lauryl Ether Sulfate oder Dodecyl Ether Sulfate.

 

D. Stearic Acid (dt. Stearinsäure), Stearate

Siehe Liste Nr. 126

Stearinsäure wird durch Verseifung aus pflanzlichen und tierischen Ölen und Fetten gewonnen. In den meisten tierischen Fetten ist mehr Stearinsäure enthalten als in den meisten pflanzlichen Fetten. Pflanzliche Öle und Fette enthalten mit Ausnahme der Kakaobutter (ca. 34 % Stearinsäure) weniger als  7 % Stearinsäure. Stearinsäure wird in der Automobil-, Lebensmittel- und Arzneimittelindustrie als Zusatzstoff verwendet. Stearinsäure ist Ausgangsstoff zur Herstellung verschiedener Waschmittel. Auch Rasierschaum enthält oft Stearinsäure. Als Stearate werden die Salze und Ester der Stearinsäure bezeichnet. Natriumstearat wird als Reinigungsmittel verwendet. Stearinsäure wird häufig fälschlich als Stearin bezeichnet. 

 

E. STEARIN

Siehe Liste Nr. 125

Stearin ist ein Gemisch der Fettsäuren Stearinsäure und Palmitinsäure, das durch Verseifung der Fettsäuren und Ansäuern der Seifenlauge gewonnen wird. Es wird unter anderem benutzt, um Kerzen und Seifen herzustellen. Stearin wird auch als Zusatz von industriell angewendeten Schmierstoffen eingesetzt, um deren Trennfähigkeit zu erhöhen. 

Stearinkerzen sind fester als Paraffinkerzen und rußen weniger. Sie haben haben im Vergleich zu Paraffinkerzen durch den höheren Schmelzpunkt den Vorteil einer höheren Formstabilität unter Wärmeeinwirkung. Der Anteil der Stearinkerzen gegenüber anderen Ausgangsstoffen wie z. B. Paraffin liegt bei etwa 7 %. Bei steigenden Rohölpreisen kann sich der Anteil zu Gunsten der von diesen unabhängigen Stearinkerzen verschieben. Viele Kerzen bestehen aus einem Gemisch von Paraffin und Stearin.

 

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